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Herpes simplex – alles über den Auslöser von Lippenherpes und mehr

Herpes simplex – alles über den Auslöser von Lippenherpes und mehr

Herpes simplex – vereinfacht auch einfach als „Herpes“ bezeichnet – gehört zu den häufigsten viralen Infektionen beim Menschen und ist vor allem aufgrund des oftmals entstehenden Lippenherpes bekannt. Lippenherpes zeigt sich durch unansehnliche und zum Teil als sehr unangenehm empfundene Bläschen, die für die Erkrankten eine grosse Belastung darstellen können. Dabei sind an Herpes-simplex-Infektionen zwei verschiedene Viren beteiligt: HSV-1 und HSV-2. Insgesamt ist Herpes sehr weit verbreitet: Über zwei Drittel der erwachsenen Eidgenossen tragen das Herpes-simplex-Virus 1 in sich und etwa 20 Prozent das Herpes-simplex-Virus 2. Bei vielen bleiben die Infektionen grösstenteils folgen- und symptomlos. Die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr gut.

Wie kommt es zu einer Infektion mit Herpes simplex?

Es kann auf verschiedene Arten zu einer Infektion mit Herpes kommen. HSV-1 wird oftmals schon im Kindesalter erworben, da es sich besonders oft in Lippenschleimhäuten befindet. Beim Spielen und sonstigem Körperkontakt kommt es so zur Infektion. Anders ist dies bei HSV-2: Dieses Virus, das vor allem Genitalherpes verursacht, wird meistens beim Sex übertragen. Auch HSV-1, besonders häufig Auslöser von Lippenherpes, kann so erworben werden. Generell ist es für eine Herpesinfektion nötig, dass das Virus gerade aktiv ist. Dies geht oft mit den typischen Bläschen, die sehr viele Viren enthalten, einher. Einige Menschen sind allerdings asymptomatisch und dennoch infektiös. Da Herpes simplex ein Leben lang im Körper bleibt und persistiert, bist du, einmal infiziert, auch theoretisch immer wieder ansteckend. Dies hängt aber von den erwähnten Reaktivierungen mit und ohne Symptomen sowie vom Immunsystem der Beteiligten ab. Kommt es zu einer Infektion mit Herpesviren, wobei diese bevorzugt Mund-, Rachen- und Genitalschleimhäute befallen, vermehren sie sich in den obersten Zellschichten dieser Schleimhäute. Es kommt dabei vor allem bei einer Erstinfektion zu Symptomen. Anschliessend wandern Viren in die anliegenden Nervenzellen und können dort inaktiv verbleiben, bis es zu einer Reaktivierung kommt. Da Herpes simplex beziehungsweise die Herpesviren insgesamt so häufig sind und eine Übertragung schon bei kleinsten Hautverletzungen und durch ausgiebigen Kontakt möglich ist, ist Herpes so weit verbreitet. Andere Infektionsarten, wie etwa über Wunden ausserhalb von Schleimhäuten, sind hingegen selten.

Sind Herpesviren gefährlich?

Insgesamt ist Herpes für gesunde Erwachsene in aller Regel ungefährlich. Bei einem Teil der Infizierten kommt es bei einer Reaktivierung zu fiebrigen Erkrankungen. Bei den meisten bleibt Herpes simplex allerdings fast durchgehend oder immer asymptomatisch. Gefährlich ist Herpes simplex allenthalben für Neugeborene und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Bei Säuglingen kann es zu Herpes neonatorum kommen, was mit einem raschen Befall des Gehirns und des Nervensystems einhergeht. Unbehandelt kann dies zum Tod führen. Folgeschäden kommen trotz erfolgreicher Behandlung vor. Die Infektion erfolgt dabei so gut wie immer über mütterlichen Genitalherpes. Auch eine Infektion in den ersten Lebensmonaten durch Herpes labialis kann zu Hirnhautentzündungen führen, weshalb Elternteile mit reaktiviertem Herpes vorsichtig sein sollten. Dieser drastische Verlauf ist jedoch sehr selten. Bei immungeschwächten Menschen besteht die Gefahr darin, dass sich die Herpesviren im Körper ausbreiten und beispielsweise eine der Gürtelrose ähnliche Krankheit auslösen. Es kann auch zu unspezifischen Entzündungserkrankungen kommen. Bei der Mehrzahl aller Menschen, die Herpes-simplex-Viren in sich tragen, einschliesslich bei Kindern und Jugendlichen, kommt es aber nicht zu schwerwiegenden Erkrankungen.

Welche Symptome treten bei Herpes Simplex auf?

Typische Symptome bei Herpes umfassen die folgenden –wobei nicht alle auftreten müssen:

  • Bläschenbildung (gehäuft oder einzeln)
  • Juckreiz, Spannungsgefühl, allgemeine Hautirritation
  • Fieber
  • Müdigkeit

Diese Symptome treten sowohl bei Herpes labialis als auch bei Herpes genitales auf. Bei den Bläschen wird auch oft von „Fieberbläschen“ gesprochen. Die Symptome halten oftmals nur Tage oder Wochen an, danach kommt es zu einer symptomlosen Phase. Bei etwa 40 Prozent der Infizierten kommt es gelegentlich zu Reaktivierungen mit Symptomen. Bei einer Erstinfektion und auch bei einer Reaktivierung kann die Infektion auch komplett frei von Symptomen bleiben. In einigen Fällen erfolgen zu Superinfektionen mit Bakterien, da diese die durch Herpesbläschen beschädigte Haut besiedeln. Dann kann es zu grossräumigen, schmerzhaften Infektionen kommen, die unter anderem als Mundfäule bekannt sind.

Welche Krankheiten stehen mit Herpes simplex in Verbindung?

Herpes simplex kann zu verschiedenen anderen Krankheiten führen, deren Ursachen in den verschiedenen Herpesviren begründet liegen. Die Erreger können beispielsweise andere Körperstellen besiedeln, über die Nervenbahnen das Gehirn und die Augen erreichen oder sich unkontrolliert ausbreiten. Krankheiten, die durch HSV-1 und HSV-2 ausgelöst werden, sind, neben typischem Lippen- und Genitalherpes:

  • Zosteriformes Herpes simplex (der Gürtelrose ähnliche Ausbreitung)
  • Ekzema herpeticatum (grossflächige Ausbreitung aufgrund bestehender Hauterkrankungen)
  • Herpes-simplex-Enzephalitis (Befall des Zentralnervensystems; sehr gefährlich)
  • Herpes-simplex-Retinitis (Befall der Netzhäute; kann zur Erblindung führen)
  • Disseminierte Herpes-simplex-Infektion (einer Sepsis ähnlich)

Patienten mit AIDS und andere immungeschwächte Personen leiden eher unter diesen Erkrankungen. All diese schwerwiegenden Krankheitsverläufe sind jedoch sehr selten.

Welche Therapie hilft bei Herpes?

Herpes simplex ist eine Viruserkrankung. Die Therapie bei verschiedenen Erscheinungsformen kann daher nur antiviral oder symptomatisch sein. Für die Behandlung stehen verschiedene, hochspezifische Virostatika zur Verfügung. Diese können zwar die Verbreitung und Vermehrung des Virus aufhalten, es jedoch nicht völlig aus dem Körper tilgen. Die Medikamente für die antivirale Therapie werden in der Regel nach Bedarf und Schwere eingesetzt. Bei schwerwiegenden, mit Herpes simplex im Zusammenhang stehenden Erkrankungen, werden immer Virostatika verwendet. In vielen Fällen genügt es aber, bei auftretenden Herpesbläschen diese vor weiteren Verletzungen zu schützen und abzudecken. So können sie schnell abheilen, was nicht zuletzt andere vor einer Infektion schützt. Für einen schnellen Heilungsverlauf sollten Fieberbläschen keinesfalls gewaltsam geöffnet werden. Ein Abdecken mit Zinkpaste oder ähnlichem kann hingegen vorteilhaft sein.

Gibt es eine Impfung gegen Herpes simplex?

Verschiedene Verfahren zur Impfung gegen HSV-1 und HSV-2 wurden getestet. Es gibt bisher (Stand: 2020) keinen Impfstoff, der zuverlässig vor Herpes-simplex-Viren schützt. Es befinden sich allerdings diverse Impfstoffkandidaten in verschiedenen Testphasen. Die Entwicklung des Impfstoffes ist aufgrund der weiten Verbreitung von Herpes ein Ziel diverser Pharma- und Biotechnologieunternehmen.

Wie kann ich einer Reaktivierung von Herpes simplex vorbeugen?

Verschiedene Faktoren scheinen die Reaktivierung von Herpes-Infektionen, insbesondere von Lippenherpes, wahrscheinlicher zu machen. Zu nennen sind besonders:

  • Stress
  • zusätzliche Erkrankungen
  • Sonnenlicht

Einige Menschen sind aus bisher ungeklärten Gründen anfälliger für wieder aufflammende Herpes-Infektionen als andere. Als relativ sicher gilt es jedoch, dass ein Schutz der Lippen vor Sonne zumindest das erneute Auftreten von Fieberbläschen unwahrscheinlicher macht. Du kannst beispielsweise Sonnenschutzmittel für die Lippen auftragen. Auch ein gutes Immunsystem ist vorteilhaft.

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