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Ophthalmicus Zoster – 7 wichtige Fragen zur Entstehung und Therapie der Gesichtsrose

Ophthalmicus Zoster – 7 wichtige Fragen zur Entstehung und Therapie der Gesichtsrose

Der Ophthalmicus Zoster ist eine Infektionserkrankung, die durch den Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Die allermeisten Menschen kommen mit diesem Virus, der zur Familie der Herpesviren gehört, bereits in ihrer Kindheit in Kontakt. Bei Erstinfektion löst der Varizella-Zoster-Virus die Kinderkrankheit Windpocken aus. Allerdings verschwindet der Virus nicht aus dem Körper, sondern überdauert ein Leben lang im Körper. Ist nun dein Immunsystem geschwächt oder dein Körper extremem Stress ausgesetzt, kann sich der schlummernde Virus wieder reaktivieren. Neben der Gürtelrose ist die Gesichtsrose, der sogenannten Ophthalmicus Zoster, eine mögliche Auswirkung dieses tückischen Erregers. Wir beantworten dir hier die wichtigsten Fragen zu Symptomen und Behandlung.

Welche Symptome verursacht der Ophthalmicus Zoster?

Die Betroffenen verspüren im Gesicht ein starkes Brennen und Schmerzen im Bereich des Nervus Ophthalmicus. Nach einigen Tagen bildet sich ein Hauterythem mit prall gefüllten Bläschen, die eine Flüssigkeit enthalten. Zudem ist noch mit folgenden weitern Symptomen zu rechnen:

  • Missempfindungen im Gesicht
  • Nervenschmerzen
  • Augenschmerzen und Rötung
  • Schwellung des Lids
  • Lichtempfindlichkeit
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit

Welche Krankheiten kann der Varizella-Zoster-Virus auslösen?

Als Primärinfektion löst der Varizella-Zoster-Virus die Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen) aus. Falls es nach Jahren zur Reaktivierung des Virus kommt, können unterschiedliche Körperteile betroffen sein und es kommt zu folgenden Krankheiten:

  • Gesicht und Augen: Zoster Ophthalmicus
  • Gehörgang und Ohrmuschel: Zoster oticus
  • Gesamtes Nervensystem: Zoster generalisatus
  • Genitalbereich: Zoster genitalis
  • Streuung der Viren in der Blutbahn: Zoster disseminatus

Welche Komplikationen können bei einer Reaktivierung der Infektion auftreten?

Wenn die Augen schwer vom Ophthalmicus Zoster betroffen sind, kann durch die Bläschenbidlung die Hornhaut des Auges vernarben. Im schlimmsten Fall führt dies zur vollständigen Erblindung des Auges. Ist der Facialisnerv (Gesichtsnerv) befallen, kann es zu vorübergehendenden Lähmungserscheinungen oder dem Verlust des Geschmacksinns kommen. Der Facialisnerv versorgt deine Muskulatur im Gesicht, die für die Mimik zuständig ist. Bei einer Facialisparese reagiert diese Muskulatur auf einer Gesichtshälfte nicht mehr, was sich unter anderem durch hängende Mundwinkel und Augenlider bemerkbar macht. Weitere schwere Komplikationen sind eine durch den Virus ausgelöste Meningitis (Hirnhautentzündung), eine Enzephalitis (Hirngewebsentzündung) oder eine Myelitis (Rückenmarksentzündung). In seltenen Fällen können ebenfalls nach der Abheilung der Bläschen Narben zurückbleiben.

Wie ist der Verlauf bei diesen Krankheiten?

In der sogenannten Latenzphase kommt es zu einer Reaktivierung der Varziella-Zoster-Viren, die sich in den Spinalganglien deines Nervensystems versteckt haben. Diese Phase ist durch eine Entzündung des umliegenden Nervengewebes mit Entwicklung von Nervenschmerzen gekennzeichnet. Nach zwei bis drei Tagen rötet sich deine Haut an der betroffenen Körperregion und es entwickeln sich erhabene Stellen auf deiner Hautoberfläche. Innerhalb des nächsten Tages entstehen mit Flüssigkeit prall gefüllte Bläschen. Diese Bläschen verschmelzen nach etwa weiteren zwei bis vier Tagen ineinander. Die Bläschen trüben danach ein, füllen sich mit Lymphe, brechen danach auf und trocknen innerhalb der nächsten sieben bis zwölf Tagen ein. Beim Eintrocknen bildet sich eine gelblich braune Kruste. In der Regel dauert es bis zu drei Wochen, bis die Gesundheit der Patienten wiederhergestellt ist. Bei immungeschwächten Personen kann es aber auch zu monatelangen chronischen Verläufen mit wiederkehrenden Schüben kommen.

Wie steckt man sich mit diesem Virus an?

Die Infektion erfolgt meist im Kindesalter. Der Virus ist hochansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion (direktes Einatmen von Ausatemluft eines Infizierten), Schmier- und Kontaktinfektion von kontaminierten Oberflächen übertragen. Nach der Erkrankung an Windpocken sind die meisten Menschen zeitlebens gegen den Virus immun. Allerdings verbleibt er nach einer Windpockenerkrankungen ein Leben lang im Körper und zieht sich in die Spinalganglien im Rückenmark zurück. Wenn dein Immunsystem geschwächt ist, aktivieren sich die Viren wieder. Allerdings findet diesmal eine Ansteckung an weitere Personen nur über die Flüssigkeit in den Bläschen statt. Die Inkubationszeit liegt zwischen sieben und 18 Tagen.

Welche Therapie kommt zum Einsatz?

Für Untersuchungen zur Diagnostik eines Opththalmicus Zoster ist in der Regel ein Facharzt für Dermatologie oder Neurologie zuständig. Die Therapie des Ophthalmicus Zoster hängt in erster Linie von den Symptomen ab, die er verursacht. Für einen Therapieerfolg ist es wichtig, dass die Behandlung in den ersten 72 Stunden nach Beginn der Symptome startet. Bei Patienten mit Risiko auf einen schweren Verlauf sollte grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung mit einer antiviralen Therapie begonnen werden. Grundsätzlich kann das Virus mit Medikamenten, den sogenannten Virostatika, behandelt werden. In der Regel kommen bei erwachsenen Menschen mit einem gut funktionierendem Immunsystem folgende Medikamente zum Einsatz:

  • Aciclovir (intravenös und oral)
  • Brivudin (oral)
  • Famciclovir (oral)
  • Valaciclovir (oral)

Welche Behandlung erfolgt zur Eindämmung der Schmerzen?

In Bezug auf die Dauer der nicht unerheblichen Schmerzen (akuter Schmerz durch die Bläschen, aber auch der Nervenschmerzen) zeigen die Medikamente Brivudin, Famciclovir und Valaciclovir die beste Wirkung. Zusätzlich können zur Schmerzbehandlung alle gängigen Schmerzmittel zum Einsatz kommen wie auch Diclofenac und Ibuprofen. In sehr starken Fällen sind auch Opioide indiziert.

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