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Varizella Zoster Viren – Was macht sie so gefährlich?

Varizella Zoster Viren – Was macht sie so gefährlich?

„Varizellen" ist eine andere Bezeichnung für Windpocken, die auch als Wilde Blattern, Wasserpocken oder Schafblattern bezeichnet werden. Windpocken sind eine harmlose Kinderkrankheit, die allerdings hochansteckend ist. Durch Tröpfcheninfektion können die Viren über einen längeren Zeitraum selbst weiter entfernte Personen infizieren. Nach drei bis fünf Tagen Krankheit genesen die Kinder meistens problemlos. Wer aber glaubt, Varizella-Zoster-Viren seien unproblematisch, irrt sich leider. Bei Menschen in höherem Alter und insbesondere bei schwangeren Frauen, die weder die Krankheit durchgemacht haben noch geimpft sind, ist der Krankheitsverlauf meistens schwerer. Gefährliche Komplikationen wie Varizellen-Lungenentzündung (Varizella-Pneumonie) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) treten häufiger auf.

Wie stecke ich mich mit dem Varizella-Zoster-Virus an?

Der Verursacher der Windpocken ist das Varizella-Zoster-Virus (VZV). Das Virus gehört zur Familie der Herpesviren. Es wird hauptsächlich über feinste virushaltige Tröpfchen durch die Luft übertragen. Du kannst dich bereits infizieren, bevor der Betroffene überhaupt die typischen Symptome wie Bläschen entwickelt. Auch bis zu zehn Tagen, nachdem der Hautausschlag aufgetreten ist, bleibt die erkrankte Person ansteckend. Ausserdem können Ansteckungen über Schmierinfektionen durch direkten Kontakt mit infektiösen Substanzen erfolgen.

Wie verlaufen Erkrankungen mit Windpocken?

Windpocken gehören zu den Infektionskrankheiten. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt beim Varizella-Zoster-Virus zwölf bis 21 Tage. Gegebenenfalls verspürst du erhöhte Temperatur und ein leichtes Krankheitsgefühl. Danach entwickeln sich am ganzen Körper rote Punkte auf der Haut, meistens verstärkt im Bereich des Kopfes und des Rumpfes. Diese Punkte werden zu Papeln, kleinen mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die auch jucken können. Die Bläschen brechen auf, verkrusten und heilen dann ohne Narben ab, wenn sie nicht aufgekratzt werden. Auch die Schleimhäute im Bereich von Gaumen, Rachen und Wangen sind häufig betroffen. Das Krankheitsgeschehen dauert etwa eine bis zwei Wochen. Die Stadien der roten Punkte, Bläschen und der trockenen Krusten können gleichzeitig auftreten. Spezielle ärztliche Untersuchungen sind wegen des typischen Erscheinungsbildes der Krankheit meistens so wenig erforderlich wie eine Therapie.

Wie sieht die Therapie bei Erkrankungen wie Windpocken aus?

Windpocken gehören zu denjenigen Infektionskrankheiten, die sich in der Regel von selbst zurückbilden. Hauptsächliche Aufgabe einer Behandlung ist daher, die Symptome zu lindern.

  • Äusserlich aufgetragene Mittel mit Zink fördern das Austrocknen der Bläschen.
  • Gegen den Juckreiz helfen feucht-kühle Kompressen sowie den Juckreiz stillende Cremes und Lotionen.
  • Bei höherem Fieber sind Wadenwickel als Therapie manchmal schon ausreichend. Fiebersenkend wirkt Paracetamol. Achtung: Acetylsalicylsäure (ASS) darf bei Kindern auf keinen Fall angewendet werden!
  • Bei besonders gefährdeten Patienten werden Virostatika wie Aciclovir eingesetzt.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den Infektionskrankheiten Varizella Zoster und Herpes Zoster ?

Mit "Herpes Zoster" ist eine andere Art von Erkrankung gemeint, die ebenfalls durch den Erreger Varizella Zoster hervorgerufen wird. Sie tritt nur in einem ganz bestimmten Segment der Haut auf, das von den Fasern eines Rückenmarksnervs versorgt wird. Nach überstandener Krankheit bist du nämlich zwar gegen Windpocken immun, das Virus verschwindet aber nicht gänzlich aus dem Körper. Im Bereich der Nerven von Gehirn und Wirbelsäule verbleibt Virus-Erbgut in Form ringförmiger Strukturen. Bei einer Reaktivierung, oft erst nach Jahrzehnten, verbreitet sich das bisher "schlafende" Virus entlang dieser Nervenbahnen, daher auch der Ausdruck "Gürtelrose" für die Krankheit. Als Symptom zeigt sich an diesen Stellen ein Hautausschlag mit Bläschen, die stark schmerzen können. Für die Diagnostik ist unter anderem diese Verteilung der Hauterscheinungen im Vergleich zu den Windpocken ausschlaggebend.

Welche Personen sind besonders anfällig für einen schweren Verlauf der Windpocken?

Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung im Allgemeinen schwerer, als dies bei Kindern der Fall ist. Auch gefürchtete Komplikationen, wie eine Varizellen-Lungenentzündung (Varizella-Pneumonie) oder eine durch das Virus verursachte Hirnhautentzündung (Meningitis) treten bei Erwachsenen häufiger auf als bei Kindern. Menschen mit geschwächtem Immunsystem (alte Menschen, Menschen mit Krebserkrankung oder HIV) sowie Schwangere sollten deshalb Kontakt mit an Windpocken Erkrankten vermeiden.

Welchen Personen wird die Impfung gegen Infektionskrankheiten wie Windpocken empfohlen?

In der Schweiz wird die Varizellenimpfung für Jugendliche und Erwachsene empfohlen, die bisher nicht an Windpocken erkrankt waren. Andere Länder befürworten eine Impfung bereits bei kleinen Kindern. Man ist dann zwar nicht 100-prozentig geschützt, nachfolgende Erkrankungen laufen aber deutlich milder ab. Das gilt auch für die Gürtelrose. Folgende Personen ohne Immunität gegen Windpocken sollten sich impfen lassen, sofern keine Immunität besteht:

  • Frauen mit Kinderwunsch, denn es bestehen Risiken für die Gesundheit des Ungeborenen. Übrigens; Nach der Impfung mit dem Lebendimpfstoff ist einen Monat lang Empfängnisverhütung notwendig.
  • Menschen mit Immunschwäche und gegebenenfalls ihre Angehörigen.

Gibt es gegen Herpes Zoster eine Impfung?

Statistiken besagen, dass in Europa ungefähr jeder Dritte im Laufe des Lebens an Gürtelrose erkrankt. Bei über 85-jährigen besteht das Risiko sogar für jede zweite Person. Die Gürtelrose-Impfung ist ein wirksames Verfahren, um sich hiervor zu schützen.

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