Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Merkelzellkarzinom – sieben wichtige Fragen zu einer seltenen Form von Hautkrebs

Merkelzellkarzinom – sieben wichtige Fragen zu einer seltenen Form von Hautkrebs

Das Merkelzellkarzinom gehört zum Glück zu den seltenen, leider aber auch zu den sehr aggressiven Formen von Hautkrebs. Trotz der vielfach angebotenen Untersuchungen zur Hautkrebsfrüherkennung wird das Merkelzellkarzinom häufig erst spät erkannt. Zum Zeitpunkt der Diagnose hat der Hautkrebs meist schon gestreut und Metastasen in anderen Organen gebildet. Zudem ist die Diagnosestellung schwierig und es kann zu Verwechslungen mit dem schwarzen Hautkrebs kommen, was zu einer falschen Therapie beim Patienten führt. Wer an diesem Hautkrebs erkrankt, sollte sich also umfassend informieren und ein entsprechendes Zentrum aufsuchen. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Merkelzellkarzinom und dessen Behandlung.

Welche Symptome zeigt das Merkelzellkarzinom?

Der Hauttumor tritt vor allem an Körperstellen auf, die häufig und intensiv der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dazu gehören Arme und Beine, das Gesicht, der Nacken und die Kopfhaut. Ein Merkelzellkarzinom erkennt ein Facharzt für Dermatologie an folgenden Merkmalen:

  • es bildet sich ein fester, halbkugelförmiger, selten auch plaqueartiger Knoten auf der Hautoberfläche
  • rundliche Form
  • rot violette Färbung
  • sehr rasches Wachstum binnen Wochen und Monaten
  • keine Schmerzen

Wie wird dieser Hauttumor diagnostiziert?

Da das Merkelzellkarzinom grosse Ähnlichkeit mit einem Melanom (schwarzer Hautkrebs) hat, wird die Diagnose in den meisten Fällen durch die Untersuchung des Gewebes getroffen. Nach derDiagnose des Primärtumors sollte mit bildgebenden Verfahren wie beispielsweise der Sonografie nach Lymphknotenmetastasen gesucht werden. Zur weiteren Diagnostik gehören ebenso eine Sonographie des Bauches und eine Röntgenuntersuchung des Oberkörpers (Thorax). Besteht der Verdacht auf eine Metastasierung in Organen, sollten die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie zur weiteren Abklärung eingesetzt werden. Zusätzlich gibt es Tumormarker, die immunhistologisch ein Merkelzellkarzionom belegen: der Marker CK20 und das sogenannte Synaptophysin. Die Versorgung der Patienten findet meist in spezialisierten onkologischen Zentren statt.

Wie behandelt die Onkologie das Merkelzellkarzinom?

Solltest du an dem Hauttumor erkrankt sein, wirst du in ein Krankenhaus mit angegliederter Onkologie überwiesen. Bei Primärtumoren ohne Befall der Lymphknoten wird der gesamte Tumor operativ entfernt. Wegen der hohen Rezidivrate sollte dabei ein Sicherheitsabstand von drei Zentimeter ins gesunde Gewebe eingehalten werden. Zur Sicherheit wird ebenfalls der entsprechende Wächterlymphknoten mittels einer Biopsie histologisch untersucht. Folgende weitere Therapien werden je nach Stadium der Erkrankung in der Behandlung eingesetzt:

  • Strahlentherapie: Zusätzlich zur operativen Entfernung des Tumors ist die Bestrahlung des umliegenden Gewebes und der ableitenden Lymphwege Goldstandard in der Therapie des Merkelzellkarzinoms.
  • Chemotherapie: Das Merkelzellkarzinom ist zwar eine Tumorart, die auf Chemotherapie anspricht, allerdings ist die Dauer der Remission nicht lange. Von einer längeren Lebenszeit durch eine Chemotherapie kann deshalb nicht ausgegangen werden. Der Einsatz einer Chemotherapie als Palliativmassnahme muss daher im Einzelfall abgewogen werden.
  • Epigenetic Silencing: Vielersprechend ist hingegen der relativ neue Therapieansatz „epigenetic silencing“, bei dem das körpereigene Immunsystem dazu animiert wird, den Tumor zu bekämpfen.

Wie gestaltet sich die Nachsorge bei dieser Krebsart?

Während dem ersten Jahr nach der Operation sollte engmaschig alle sechs Wochen eine Nachkontrolle in der Onkologie erfolgen. Im zweiten Jahr wird vierteljährlich kontrolliert und in den darauffolgenden fünf Jahren alle sechs Monate. Zusätzlich sind Patienten aufgefordert, sich regelmässig selbst auf Hautveränderungen zu untersuchen.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Menschen über 70 Jahre haben ein erhöhtes Risiko, am Merkelzellkarzinom zu erkranken. In seltenen Fällen kommt diese Krebsart aber auch bei jüngeren Personen vor. Generell erkranken Männer häufiger als Frauen. Es empfiehlt sich sehr, bereits schon in jungen Jahren die Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs wahrzunehmen. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen:

  • helle Haut
  • UV-Licht, vor allem UVA-Licht
  • geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einer Immunsuppression können häufiger und auch bereits in jüngerem Alter an einem Merkelzellkarzinom erkranken
  • ungesunde Ernährung mit hohem Alkoholkonsum
  • Merkelzell-Polyomavirus: Noch nicht gesichert ist, wie dieser Virus, mit dem eine Vielzahl von Menschen Kontakt hatten, an der Entstehung des Merkelzellkarzinoms beteiligt ist

Wie hoch ist die Inzidenz dieser Erkrankung?

Merkelzellkarzinome gehören mit einer Inzidenz von 0,1 bis 0,3 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Jahr zu den eher seltenen bösartigen Tumoren der Haut. Im Durchschnitt sind die Patienten bei Ersterkrankung zwischen 65 und 70 Jahre alt. Aufgrund dieser geringen Fallzahlen gibt es nur wenige Studien. In den letzten Jahren häuft sich das Vorkommen dieser gefährlichen Krebsart jedoch, vor allem auch bei jüngeren Menschen.

Welche Prognose haben Erkrankte?

Je früher ein Merkelzellkarzinom diagnostiziert wird, desto besser sind die Prognose und die Chancen auf Heilung. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 75 Prozent bei Patienten mit einem Primärtumor, 59 Prozent bei Lymphknotenmetastasen und 25 Prozent bei Fernmetastasen. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Behandlung treten dabei die meisten Rückfälle auf. Danach wird die Prognose für die Patienten immer besser. Die Rezidivrate beim Merkelzellkarzinom ist somit vergleichsweise hoch. Ungefähr die Hälfte der Patienten mit Lymphknotenbefall erleidet binnen der ersten drei Jahre einen Rückfall und muss sich zur Behandlung in die Hände der Onkologie begeben. Etwa ein Drittel der Patienten stirbt an dieser Krankheit.

Der Hautarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Psoriasis pustulosa – alles über einen seltenen Verlauf der Schuppenflechte!

Die Krätze wurde im Altertum zwar mit dem altgriechischen Wort „psora“ bezeichnet, ist mit der Psoriasis genannten Schuppenflechte aber keineswegs vergleichbar. Zwar führen bei beiden Krankheitsverläufen starke Hautreaktionen zu einem sehr unschönen Erscheinungsbild der Haut, bei der durch die Krätzmilbe verursachten Skabies aber in weitaus höherem Masse. Dank moderner Behandlungsansätze ist es heute jedoch möglich, eine Linderung oder langanhaltende Verbesserung der Hautflora herbeizuführen und Flechten sichtbar zu reduzieren. Das ist vor allen Dingen kosmetisch von sehr hoher Relevanz.

Schuppige Haut – mögliche Ursachen und Tipps zur Behandlung

Wenn du schuppige Haut hast, dann ist höchstwahrscheinlich ihre natürliche Feuchtigkeits- und Fettregulation gestört. Sie wirkt dann spröde und rau, in extremen Fällen bilden sich sogar Ekzeme und Risse. Senioren leiden häufig unter trockener Haut, weil unser grösstes Organ dazu neigt, mit steigendem Alter weniger Feuchtigkeit zu produzieren. Doch es gibt auch äussere Faktoren wie Kälte, Hitze, Ernährung, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen, die schuppige Haut verursachen. Zu letzteren zählen Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte, Diabetes oder Zöliakie.

Periorale Dermatitis: die Folgen von zu viel Kosmetika auf empfindsamer Haut

Gesundheitsprobleme mit der Haut sind oft auch ein ästhetisches Problem. Abgesehen von den medizinischen Aspekten ist eine Hautkrankheit also auch für die Psyche eine echte Belastung. Ein hartnäckiger Hautausschlag rund um den Mund, Rötungen und eventuell kleine Knötchen gehören zum Krankheitsbild der perioralen Dermatitis. Die vergleichsweise harmlose Erkrankung decken viele mit Make-up ab. Warum das keine gute Idee ist, welche Auslöser zur sogenannten „Stewardessenkrankheit“ führen können und wie Diagnose und Therapie ablaufen, erfährst du in diesem Ratgeber.

Muttermal juckt: Tipps und Infos zu Ursachen und zur Behandlung

Wenn ein Muttermal juckt, ist das unangenehm, zumal du an der Stelle lieber nicht kratzen solltest. Auch wenn die Ursache dafür harmlos sein kann, sollest du den Juckreiz dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen, da sich auch Hautkrebs dahinter verbergen kann. Welche möglichen Ursachen ein juckendes Muttermal hat und wann du damit zum Hautarzt gehen solltest, erfährst du in unserem Ratgeber. Wir erklären dir zudem die möglichen Behandlungen beim Hautarzt und geben Tipps, wie du Hautveränderungen selbst kontrollieren kannst.

Hautausschlag beim Baby: Mögliche Ursachen und wie er behandelt wird

Wenn beim Baby am Körper oder im Gesicht plötzlich rote Flecken auftreten, ist das für die Eltern meist erst einmal erschreckend. Der Hautausschlag sieht dabei nicht nur unschön, sondern immer auch gleich bedrohlich aus, und lässt schnell an eine ernste Erkrankung denken. Hautausschlag bei Babys kann jedoch eine Vielzahl an möglichen Ursachen haben und ist in den meisten Fällen harmlos. In unserem Ratgeber erfährst du, mit welchen Symptomen sich Hautausschlag bei Babys zeigt und welche Ursachen sich dahinter verbergen können. Wir erklären zudem, wann du mit deinem Kind zum Arzt gehen solltest und welche Behandlungen es bei Hautausschlag gibt.

Das angioneurotische Ödem: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Bei dem angioneurotischen Ödem oder Angioödem handelt es sich um eine Wasseransammlung in der Unterhaut. Die Schwellungen treten häufig im Gesicht auf, wobei die Lippen oder der Bereich um die Augen besonders stark betroffen sind. Angioödeme können harmlos sein und sich ohne Spätschäden zurückbilden oder lebensbedrohliche Komplikationen verursachen. Falls du an einem Angioödem leidest, solltest du entsprechend die Ursache ermitteln lassen. Die Therapie richtet sich nach dem Grund für das Ödem. In den meisten Fällen spricht das angioneurotische Ödem gut auf eine Behandlung an. Hier erfährst du alles zu Ursachen, Diagnose und Therapie.