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Lichen sclerosus – sieben Fragen und Antworten zu der lästigen Hautkrankheit!

Lichen sclerosus – sieben Fragen und Antworten zu der lästigen Hautkrankheit!

Beim Lichen sclerosus handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist, die Patienten aber stark belastet. Brennen und Juckreiz im Genitalbereich schränken die Betroffenen ein und können einen negativen Einfluss auf ihr Sexualleben nehmen. Dabei beschreibt der Begriff "Lichen" die Verdickung der Oberhaut und "Sklerose" deutet auf eine Verhärtung des Gewebes hin. Beides ist eine Reaktion des Körpers auf Entzündungsprozesse. Vor allem der Juckreiz ist sehr störend. Zudem steigt bei Nichtbehandeln das Risiko für Krebs. Eine frühzeitige Behandlung hilft, diese chronische Erkrankung gut zu kontrollieren. Hier beantworten wir dir die wichtigsten Fragen zum Thema.

Welche Personen sind von Hautkrankheiten wie Lichen sclerosus betroffen?

Der Lichen sclerosus gehört zu den chronischen Hautkrankheiten, die häufig in Schüben verlaufen. Schätzungsweise sind drei- bis zehnmal so viele Frauen wie Männer von den Erkrankungen betroffen. Die meisten Fälle treten nach den Wechseljahren auf, jedoch können bereits junge Mädchen vor der Pubertät von Lichen sclerosus betroffen sein. Bei 25 Prozent der Patienten kommt es zu einer spontanen Ausheilung. Bei 75 Prozent der Erkrankungen flammen die Symptome nach einiger Zeit wieder auf. Bei Jungen liegt die Ursache häufig in einer angeborenen oder erworbenen Verengung der Vorhaut.

Leitsymptom Juckreiz – Welche Beschwerden macht der Lichen sclerosus?

Zu den Leitsymptomen gehört ein stark juckender Ausschlag, der sich hauptsächlich im analen und genitalen Bereich manifestiert. Es besteht bei den betroffenen Personen das starke Bedürfnis, sich zu kratzen. Auch andere Körperregionen, etwa der Rumpf, können betroffen sein. Charakteristisch für die Erkrankung sind porzellanartige weisse Flecken, die sich zum Teil zu grösseren Flächen verbinden. Es entstehen durch die Verhornung auch Knötchen. Mit der Zeit werden die betroffenen Hautstellen immer dünner. Es kommt zu Einrissen in der geschädigten Haut, die leicht bluten und zu Vernarbungen führen können. Durch diesen Entzündungsprozess kann es zu schweren Veränderungen an den Geschlechtsorganen kommen, was sowohl für Frauen wie auch Männer mit einer starken Belastung der Psyche einhergeht. Die zunehmende Schrumpfung des Gewebes lässt den Scheidengang enger werden, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führt. Bei Männern kann es zu Erektionsstörungen kommen, weil die Vorhaut durch die Entzündungsprozesse verengt ist.

Was sind die Ursachen der Hautveränderungen?

Die eigentliche Ursache dieser Erkrankungen ist noch weitgehend unbekannt. Da häufig mehrere Mitglieder einer Familie betroffen sind, ist eine gewisse genetische Disposition wahrscheinlich. Auslöser der Erkrankung sind häufig auch Hautverletzungen, wie sie bei einem chirurgischen Eingriff, Reibung durch enge Kleidungsstücke oder Kratzer auftreten können. Folgende weitere Ursachen stehen zur Diskussion für die Entstehung eines Lichen sclerosus:

  • Einnahme bestimmter Medikamente (im Verdacht stehen Carbamazepine, Imatinib und orale Verhütungsmittel)
  • Hormonelle Einflüsse und Schwankungen (vor allem der Mangel des Hormons Östrogen)
  • Mangel an männlichen Geschlechtshormonen
  • Autoimmunreaktion durch eine Schädigung der Hautbarriere
  • Bereits diagnostizierte andere Autoimmunkrankheiten

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Für die Diagnose und Behandlung eines Lichen sclerosus sind Fachärzte für Dermatologie die ersten Ansprechpartner. Bereits bei der Schilderung deiner Symptome und den optischen Untersuchungen der Hautveränderungen kann ein Experte den Verdacht äussern: Die Kombination aus Juckreiz und weisslichen Flecken sind ein deutlicher Hinweis auf einen Lichen sclerosus. Ist die Diagnose nicht eindeutig, empfiehlt sich die Entnahme einer Gewebeprobe unter Betäubung. Eine frühzeitige Diagnose ist für den weiteren Verlauf der Erkrankung extrem wichtig. Beginnt die Behandlung zeitnah, kannst du dauerhafte Schäden an deiner Haut verhindern. Um die genaue Diagnose zu sichern, muss der Arzt auch auf mögliche Differentialdiagnosen achten. Ebenfalls mit Schmerzen und Juckreiz gehen folgende Krankheiten einher:

  • Lichen Planus (Knötchenflechte)
  • Weissfleckenkrankheit
  • Schuppenflechte
  • Pilzinfektionen

Wie läuft die Behandlung bei Frauen ab?

Ein Lichen sclerosus ist nicht heilbar und die einzige Möglichkeit besteht darin, die Symptome zu lindern. Es stehen effektive Medikamente zur Verfügung, die bei 75 bis 90 Prozent der Erkrankten die Beschwerden nachhaltig lindern. Eine konsequente Behandlung mit Glukokortikosteroiden sollte bei Frauen frühzeitig beginnen. Dadurch kann das Risiko einer Narbenbildung und einer bösartigen Entartung des Gewebes erheblich verringert werden. Bei Frauen startet die Behandlung in der Regel mit einer dreimonatigen lokalen Anwendung einer Salbe mit einem Glukokortikosteroid. Eine Therapiealternative sind Calciumneurininhibitoren, die meist aber eine schlechtere Wirksamkeit zeigen. Frauen benötigen meist im Gegensatz zu Männern eine Langzeittherapie. Um die Symptome zu unterdrücken, reicht oft schon das Auftragen einer kortisonhaltigen Salbe zweimal die Woche. Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung empfiehlt es sich, mechanische Reizungen wie beim Fahrradfahren, feuchtes Toilettenpapier oder das Reinigen mit Seife zu vermeiden.

Wie läuft die Behandlung bei Männern ab?

Bei Männern liegt die Therapie der Wahl in einer Entfernung der Vorhaut. Dies führt meist zu einem vollständigen Ausheilen des Lichen sclerosus. Zusätzlich oder bereits im Vorfeld kann auch eine Therapie mit Glukokortikosteroiden die Symptome lindern.

Wie ist die Prognose bei der Erkrankung?

Bei Männern scheint die Behandlung generell erfolgreicher zu sein als bei Mädchen oder Frauen. Bei Frauen verursacht der Lichen sclerosus im Erwachsenenalter üblicherweise erneut Beschwerden. Ziel ist es, durch eine konsequente Behandlung eine Narbenbildung zu verhindern oder zu minimieren. Ebenso müssen im Verlauf der Erkrankung das Krebsrisiko und die psychosozialen Folgen möglichst gering gehalten werden:

  • erhöhtes Krebsrisiko: Vor allem die Entstehung der sogenannten Plattenepithelkarzinome bringt man mit dem Lichen sclerosus in Verbindung. Das Krebsrisiko für diese Karzinomart im Genitalbereich ist für Patienten mit etwa vier bis fünf Prozent leicht erhöht. Eine konsequente Dauerbehandlung lindert dabei nicht nur die Symptome, sondern auch das persönliche Krebsrisiko.
  • psychosoziale Folgen: Viele Patienten verspüren ein Schamgefühl, mit einem Hautarzt über ihre Beschwerden zu reden. Der Juckreiz ist für die Betroffenen zum Teil so belastend, dass sie zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, diesen zu stillen. Auch viele soziale Aktivitäten wie Reiten oder Fahrradfahren können nicht mehr ausgeführt werden. Dazu gesellen sich häufig Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sodass erkrankte Personen zum Teil komplett darauf verzichten. Ebenso schwingt immer die Angst mit, an Krebs zu erkranken. Eine frühe Diagnostik des Lichen sclerosus ist deshalb von grosser Wichtigkeit, um diese einschneidenden Einflüsse auf das soziale Leben zu verhindern. Mit der geeigneten Therapie kannst du trotz der unheilbaren Erkrankung ein nahezu normales Leben ohne Schmerzen und Einschränkungen führen.

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