Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Stomatitis aphthosa – alles über die viral bedingte Mundfäule

Stomatitis aphthosa – alles über die viral bedingte Mundfäule

Die Stomatitis aphthosa wird auch als aphthöse Stomatitis oder Mundfäule bezeichnet. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem griechischen Begriff „stoma“ für Mund, der Endung für Entzündung und einer Wortabwandlung von „aphthai“ für entfachen oder brennen. Bei der Erkrankung bilden sich schmerzende Bläschen auf den Mundschleimhäuten, die besonders störend bei der Nahrungsaufnahme sein können. Hinzu kommt ein charakteristischer fauliger Mundgeruch. Wie du die Stomatitis aphthosa erkennst und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Was ist Stomatitis aphthosa?

Die Stomatitis aphthosa ist eine viral bedingte Entzündung, die das Zahnfleisch und die Mundschleimhäute (Gingivostomatitis) betrifft. Häufig erkranken Kinder in den ersten Lebensjahren, aber auch Erwachsene können von dieser Gingivostomatitis geplagt werden, wenn sie eine Erstinfektion mit den Viren durchmachen. Die Zeit von der Infektion bis zu dem Auftreten der ersten Symptome beträgt etwa drei bis sieben Tage. Die Übertragung des Virus erfolgt durch den Speichel von bereits Infizierten. Über 90 Prozent der Bevölkerung sind Virusträger. Bei einem Grossteil der Befallenen hält das Immunsystem das Virus in Schach, nur etwa ein Drittel der Infizierten erkrankt daran. Wenn die Immunabwehr geschwächt ist (zum Beispiel bei Stress, Krankheiten oder extremer körperlicher Anstrengung), kann es zu Krankheitsschüben kommen.

Welche Symptome verursacht die Erkrankung?

Als erstes Symptom tritt häufig Fieber auf. Patienten fühlen sich zudem müde und abgeschlagen. Im weiteren Verlauf bilden sich kleine Bläschen auf den Mundschleimhäuten, dem Zahnfleisch oder auch auf den Lippen. Diese Bläschen platzen auf und zeigen sich dann in Form von Aphthen – charakteristische Schleimhautulzerationen mit einem blutigen Grund und einem weissen Belag. Bei Kontakt mit den Aphthen treten starke Schmerzen auf. Kinder verweigern dadurch oft das Essen. Weiterhin können die Halslymphknoten stark anschwellen. Hier findest du eine Übersicht aller Symptome:

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Bläschen an Lippen und Schleimhäuten
  • Aphthen
  • Geschwollene Halslymphknoten
  • fauliger Mundgeruch

Welche Viren sind für die Aphthen verantwortlich?

Das Virus, das die Stomatitis aphthosa verursacht, ist das Herpes simplex-Virus Typ 1. Es gehört zur Unterfamilie der Alphaherpesviridae und ist ein DNA-Virus. Die Infektion der Zellen erfolgt, indem Glykoproteine der Virusoberfläche mit bestimmten Rezeptoren auf der Oberfläche der Zielzellen interagieren. Das Virus verschmilzt mit der Zelle und gibt die DNA frei, die in den Zellkern der Zielzelle gelangt. Das Virus nutzt die Eiweisssynthesemaschinerie der Zelle, um neue Viruspartikel zu generieren. Sind genügend neue Viren vorhanden, wird die Wirtszelle durch lytische Enzyme zerstört, wodurch es zur Freisetzung der Viren und zur Infektion neuer Zellen kommt. Die Viren befallen Nervenzellen und persistieren in ihnen lebenslang. Bei einer Schwächung des Immunsystems werden sie reaktiviert. Gelangen Viren bei einem Krankheitsschub in die Schleimhautzellen, zerstören sie diese und es kommt zu den charakteristischen Symptomen.

Was kann ich gegen Mundfäule tun?

Leiden Kinder an Mundfäule solltest du einen Arzt aufsuchen, der dich in allen Fragen der Therapie beraten kann. Gegen das Fieber werden fiebersenkende Medikamente eingesetzt. Bei den schmerzenden Aphthen kann es helfen, Mundspülungen mit Kamillentee durchzuführen. Kühle Speisen (Joghurt, Brei) werden meist gut akzeptiert und können die Nahrungsaufnahme verbessern. Treten zusätzliche Gesundheitsprobleme auf, ist auch bei Erwachsenen die Behandlung durch einen Arzt ratsam. Damit sich die Schleimhautläsionen nicht infizieren, solltest du auf eine gute Hygiene achten. Durch bestehende Zahnerkrankungen können zum Beispiel Bakterien in die Aphthen gelangen.

Wer führt eine Behandlung der Stomatitis aphthosa durch?

Die erste Anlaufstelle bei einer Stomatitis aphthosa ist der Hausarzt oder Kinderarzt. Dieser wir dich an einen Spezialisten (zum Beispiel einen Hautarzt) überweisen, wenn dies nötig sein sollte. Der Arzt kann zusätzliche Mittel verschreiben, wie Fiebersenker, antivirale Medikamente oder auch Mundspülungen, die desinfizierend oder betäubend wirken. Die antiviralen Medikamente hemmen die Virusvermehrung und die weitere Ausbreitung, können das Virus jedoch nicht völlig aus dem Körper eliminieren.

Wie sollte ich vorgehen, wenn ich Bläschen im Mund feststelle?

Bläschen im Mund können verschiedene Ursachen haben. Die Aufnahme von zu heisser Nahrung führt oft zu Verbrennungen der Mundschleimhaut, wodurch sich Blasen bilden. Auch einige andere Viren (Coxsackie, Varizella) können ähnliche Erscheinungen hervorrufen wie bei der Mundfäule. Der Mundsoor ist eine Pilzerkrankung, die zu Bläschen und Geschwüren führen kann. Weiterhin verursachen Allergien (zum Beispiel auf bestimmte Nahrungsmittel) Bläschen an den Schleimhäuten. Bist du dir unsicher, woher die Bläschen stammen und wie du sie behandeln kannst, findest du Rat bei einem Arzt in deiner Nähe.

Wie ist die Prognose bei Stomatitis aphthosa?

In vielen Fällen ist die Mundfäule selbstlimitierend. Bei älteren Kindern oder immunkompetenten Menschen heilt sie nach wenigen Wochen aus, ohne Schäden zu hinterlassen. Für Neugeborene oder Immunsupprimierte kann eine Infektion mit dem Herpes simplex-Virus Typ 1 hingegen gefährlich sein. Komplikationen können eine Hirnhautentzündung oder Sehstörungen sein, wenn das Virus die entsprechenden Zellen befällt. Kinder, die weder Nahrung aufnehmen noch trinken wollen, benötigen eventuell einen Flüssigkeitsersatz.

Der Hautarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Ekzem im Gesicht: Ursachen erkennen und erfolgreich behandeln

Das Ekzem im Gesicht, das vielfach auch als Exanthem bezeichnet wird, ist eine der Hautkrankheiten, die mit einem starken Juckreiz verbunden sind. Meist wird sie durch den Kontakt mit bestimmten Stoffen ausgelöst. Ekzeme, die sowohl im Gesicht als auch an allen anderen Körperstellen auftreten können, zählen zu den häufigsten Hautkrankheiten: Etwa jeder fünfte ist mindestens einmal in seinem Leben von einem Ekzem betroffen. Das auch als Dermatitis bezeichnete Krankheitsbild kann Erwachsene und Kinder gleichermassen betreffen.

Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Ursachen und Therapieformen im Überblick

Schuppenflechte, Fachbegriff Psoriasis, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit erhabenen, schuppenden Hautveränderungen (Plaques) einhergeht. Neben dem Rumpf und den Gliedmassen kann Schuppenflechte auch die Kopfhaut betreffen, was etwa bei der Hälfte aller Psoriasis-Patienten der Fall ist. Die Hauterkrankung ist vererbbar und bislang nicht heilbar. Es ist jedoch möglich, die Symptome zu lindern und Betroffenen auf diese Weise zu einer erhöhten Lebensqualität zu verhelfen. Viele nützliche Informationen zu den Ursachen und zur Behandlung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut kannst du hier nachlesen.

Hautpilz Hausmittel, die wirken!

Eine Pilzinfektion der Haut kann unangenehm sein und Juckreiz verursachen. Auch Anhangsgebiete der Haut, wie Hautfalten, Nägel und Haare, können betroffen sein. Die genauen Symptome hängen vom jeweiligen Pilzerreger ab. Die Krankheit kann mit Antimykotika, also Antipilzmitteln, behandelt werden. Es gibt aber auch viele Hausmittel, die gegen Fusspilz, Leistenpilz und andere Dermatophyten helfen. Dazu gehören beispielsweise ätherische Öle und Essig. Im Folgenden erfährst du mehr über wirksame Hausmittel gegen Pilzinfektionen und wie du sie zur Bekämpfung oder zur Prävention einsetzt. Zudem erhältst du einige Tipps, woran du Hautpilz zuverlässig erkennst.

Ophthalmicus Zoster – 7 wichtige Fragen zur Entstehung und Therapie der Gesichtsrose

Der Ophthalmicus Zoster ist eine Infektionserkrankung, die durch den Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Die allermeisten Menschen kommen mit diesem Virus, der zur Familie der Herpesviren gehört, bereits in ihrer Kindheit in Kontakt. Bei Erstinfektion löst der Varizella-Zoster-Virus die Kinderkrankheit Windpocken aus. Allerdings verschwindet der Virus nicht aus dem Körper, sondern überdauert ein Leben lang im Körper. Ist nun dein Immunsystem geschwächt oder dein Körper extremem Stress ausgesetzt, kann sich der schlummernde Virus wieder reaktivieren. Neben der Gürtelrose ist die Gesichtsrose, der sogenannten Ophthalmicus Zoster, eine mögliche Auswirkung dieses tückischen Erregers. Wir beantworten dir hier die wichtigsten Fragen zu Symptomen und Behandlung.

Die Aufgaben der Haut: Welche Funktionen erfüllt die Epidermis des Menschen?

Oberhaut, Lederhaut, Unterhaut und mehr: Die menschliche Haut besteht aus mehreren Schichten. Aber warum? Welche Aufgaben hat die Haut? Die Haut ist mehr als nur die Hülle unseres Körpers. Krankheiten hinterlassen hier ihre Spuren. Die Haut dient auch als Sinnesorgan, sie erfüllt wichtige Funktionen beim Schutz des Körpers vor Verletzungen. Unter der Haut befindet sich Fettgewebe. Wozu ist das nun wieder gut? Und warum ist Hautpflege so wichtig? Wir haben die häufigsten Fragen zu den Aufgaben der Haut zusammengetragen und für dich beantwortet.

Vitamin D hochdosiert – Informationen und Risiken

Vitamin D ist wichtig für den Körper. Wenn du dich wenig an der Sonne aufhältst und deine Haut zu wenig dem UV-Licht ausgesetzt ist, kann ein Mangel an Vitamin D entstehen. Auch Krankheiten können für einen Mangel verantwortlich sein. Dies alles hat Einfluss auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Doch auch mit einer Überdosierung ist nicht zu spassen. Was Vitamin D in deinem Körper bewirkt, wie es aufgenommen wird, welche Lebensmittel Vitamin D enthalten und was geschieht, wenn du zu viel Vitamin D zu dir nimmst, erfährst du hier.